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UNIKATE

GEHEIM, GEHEIM

Ob Sie etwas vor fremden Blicken schützen möchten oder ganz offen guten Geschmack zeigen wollen: Unsere Tresore aus längst vergangenen Epochen sind nicht nur voll funktionsfähig – sie sind auch wunderschön. Und obendrein vielseitig nutzbar …

Kunstvoll gefertigte Preziosen gab es bereits vor tausenden von Jahren im alten Ägypten, wo die Wächter der Schatzkammern einer der ältesten Sünden der Menschheit entschlossen entgegentraten: der Gier. Und auch im Mesopotamien jener Zeit, dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, muss die Versuchung wohl groß gewesen sein – schließlich werden dieser Region die ersten Fallriegelschlösser zugeschrieben, deren Stifte Aussparungen in Riegeln trafen und diese blockierten. Den ersten Werttruhen der Pharaonen folgten metallbeschlagene Holztruhen mit immer aufwendigeren Schlössern. Im Mittelalter wurden Truhen-Tresore vornehmlich von Adel und Klerus benutzt, um Hab und Gut sowie wichtige Dokumente zu schützen. Schatztruhen waren bevorzugte Transportmittel für Wertiges. Schlösser und Beschläge zu warten oder immer kompliziertere Schließmechanismen zu entwickeln, oblag den Schlossern, zu denen sich abseits seiner Regierungsgeschäfte auch Ihro Majestät, der französische König Louis XVI, zählte – bis er durch „Ent-Schlossene“ den Kopf verlor. Ein gut erhaltenes Beispiel aus dieser Zeit ist der Reisetresor eines uns unbekannten Herstellers aus Marseille von ca. 1760; nietenbeschlagen und mit Eisenbändern bewehrt. Große handgefertigte Schlüssel öffnen die Schlösser zu hölzernen Innenfächern mitsamt Geheimfach.


Die Faszination historischer Unikate liegt nicht nur in ihrer Optik, sondern auch in ihrer Geschichte: Was mag dieser Tresor schon alles gesehen und geschützt haben?

 


 

Als Möbelstücke hielten die Truhen und Geldkisten des Mittelalters im 18. Jahrhundert Einzug in gutbürgerliche Herrenhäuser. Neben Gold und Schmuck galt es zunehmend größere Mengen an Geldscheinen und Wertpapieren zu schützen – und das nicht nur vor Diebstahl, sondern auch vor Feuer. Diesem standen selbst die technisch fortschrittlichsten Tresore machtlos gegenüber. Doch das sollte sich ändern: Wie so oft wurde an verschiedenen Orten der Welt fast zeitgleich dieselbe Idee geboren. Während im Jahr 1825 der einfache Arbeiter Alexandre Fichet in der Pariser Rue Rameau eine kleine Schlosserwerkstatt eröffnet und 1840 den ersten feuerbeständigen Tresor patentieren lässt, melden in England William Marr (1834), Charles Chubb (1838) und Thomas Milner (1843) ihre Patente für „fire resistant safes“ an. Mit dem Verbringen von Sand in Hohlräume zwischen vernietete oder verschweißte Stahlplatten waren die ersten modernen Tresore erfunden. Queen Victoria dankte es Mister Milner durch die Anerkennung als Hoflieferant, wodurch seine eher schmucklosen Stahlschränke alsbald das gesamte British Empire bevölkerten.

Hersteller wie Fichet oder auch Bauche setzten auf die Ausgestaltung von Tresoren als Möbelstücke, die die luxuriösen Appartements der Hautevolee zierten. Ende des 19. Jahrhunderts schließlich erlaubten immer bessere Fertigungstechniken die serielle Produktion, und große Namen wurden geboren. Petitjean, Tritschler, Felix Allard, Perreul, Tiroirs oder Guy-Vaisser bauten zunehmend raffiniertere Schränke. Anfangs noch offensichtlich als Tresor erkennbar, auf Holzsockel und mit Holzfries versehen. Das Codierungsschloss – oft aus Buchstabenkombinationen bestehend – und die Öffnung für den Doppelbartschlüssel leicht zugänglich. Um das Gewicht zu erhöhen und ein unerlaubtes „Abwandern“ zu verhindern, wurden dann später auch Sockel und Fries gegossen. Die Kür allerdings begann, als erste Hersteller die Fronttüren mit Schubladenimitationen kaschierten, um ungeladene Gäste wirkungsvoll zu täuschen. Zu wahrer Meisterschaft brachte es ein Tresor aus dem Hause Tiroirs: Er verbarg die Schlüssellöcher für ein raffiniertes Codierungsschloss hinter Zierleisten der Schubladenfassade. Das sicherte ihm ab 1904 insgesamt dreimal den „Grand Prix“.

Warum erzählen wir Ihnen das alles? Weil wir Sie mit unserer Begeisterung für diese geheimnisvollen „Zeitzeugen“ anstecken wollen. Wir finden sie in alten Scheunen und Werkstätten, in Industriebrachen und auf Trödelmärkten in ganz Europa und lassen sie sorgsam restaurieren, bis jedes Stück voll funktionstüchtig und befreit von „Verschönerungen“ der Vorbesitzer seine ursprüngliche Strahlkraft wiedererlangt. Aufgestellt in modernem Ambiente finden sie nicht nur zu ihren ursprünglichen Berufungen zurück, sondern kommen als Hausbar, Musik- oder Zeitschriftenschrank zu neuem, einzigartigem Glanz. Jeder Tresor ein Unikat – jedes Stück eine eigene Geschichte.

GUT ZU WISSEN

Wo steckt denn bloß der Schlüssel?
Besitzer solcher Unikate sind gut beraten, die Schlüssel duplizieren zu lassen. Alte Schlüssel können abbrechen, verlegt werden oder gar – wie bei einem unserer Kunden geschehen – im Tresor mit eingeschlossen werden. Denn die Riegel fallen immer ins Schloss. Doch im Falle eines Falles gibt es einen Spezialisten für die beschädigungsfreie Öffnung antiker Tresore: Oliver Diederichsen, Tel. 0172 9816300, www.tresoroeffnung.de