Wie sehr wir Menschen uns nach Erleuchtung sehnen, lässt sich sprichwörtlich von unseren Lippen ablesen: Wir erblicken das Licht der Welt, uns geht ein Licht auf (welches wir dann möglichst nicht gleich wieder unter den Scheffel stellen sollten), wir bringen Licht ins Dunkel und erblicken es am Ende des Tunnels. Von Zeit zu Zeit rücken wir Dinge ins rechte Licht oder sehen sie auch mal in einem anderem Licht. Und bei Lichte betrachtet ist manch große Leuchte doch eher ein kleines Licht, welches womöglich keinen blassen Schimmer hat, dass ihm gleich das Licht ausgeknipst wird … denn wo Licht ist, ist auch Schatten.
Apropos Schatten beziehungsweise Dunkelheit. Den größten Teil unserer Entwicklungsgeschichte waren wir ihr ausgeliefert. Zumindest nachts. Bis wir vor gut 50.000 Jahren die Kontrolle über das Feuer erlangten (halbwegs zumindest). Doch bevor die erste Leuchte erfunden wurde, verstrichen noch einige Jahrtausende. Kerzen und Talglampen brachten lediglich ein erstes Schimmern in die Sache, und auch als gegen Ende des 18. Jahrhunderts in den Gassen die ersten Gaslaternen und in den Bürgerstuben Petroleumlampen funzelten, wurde es nicht wirklich hell. Das änderte sich erst gut einhundert Jahre später, als ein gewisser Herr Edison einen Glühfaden mit Glas ummantelte und dieses recht sonderbare Gebilde unter Strom setzte. Er war damit nicht der Erfinder der Glühlampe – vor ihm hatten schon verschiedene andere helle Köpfe brauchbare Versionen präsentiert –, aber nur seine Entwicklung funktionierte einigermaßen zuverlässig und ließ sich mit vertretbarem Aufwand produzieren.
Seither hat sich die Leuchtmitteltechnik stetig weiterentwickelt und mit verschiedensten Arten von künstlichem Licht dafür gesorgt, die Gleichung Tag = hell, Nacht = dunkel aufzulösen. Das hat nicht nur unseren Biorhythmus gravierend beeinflusst, sondern auch unsere Art zu leben und zu wohnen. Denn inzwischen haben wir Menschen auch begriffen – beziehungsweise am eigenen Leib erfahren –, dass hell nicht gleich hell ist und verschiedene Lampen und Leuchtmittel auch sehr unterschiedliche Wirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit, auf unser Gemüt und unser Wohlbefinden haben.
Dabei geht die Wirkung nicht allein auf die Art des Lichtes zurück, sondern durchaus auch auf die Art der Leuchte. Es gibt klare, gerade Leuchten mit metallenen Füßen, die ein eher kühles und sachliches Ambiente schaffen. Und es gibt Leuchten, die mit ihrer harmonischen Formensprache, ihrer feinen Materialität und ihrem exklusiven Erscheinungsbild wahre Glanzpunkte setzen. Wie zum Beispiel jene Leuchte, welche Ihnen zum Auftakt dieses Beitrags entgegenstrahlt. Sie ist nicht nur außergewöhnlich schön, sondern auch absolut einzigartig. Eine wie sie gibt es kein zweites Mal. Denn ihr „Korpus“ ist ein echtes und noch dazu uraltes Unikat.
Wir haben es bei einem seebärigen Sammler für maritime Relikte gefunden. Er ist selbst ein Unikum mit bemerkenswerter Geschichte und weihte uns in die Historie dieses besonderen Stückes ein. Es handelt sich um den Block einer alten Holztalje (für alle Nicht-Nautiker unter uns: Eine Talje wird zum Mastensetzen verwendet; die Talje ist im Prinzip ein Flaschenzug und der Block eine Umlenkrolle).
Der Holzblock tat bei Sturm und Wellengang treu seinen Dienst, und das bereits im 18. Jahrhundert. In das alte Holz ist unmissverständlich eine 1750 eingekerbt. Vermutlich entstammt der Block einer Werft im dänischen Stubbekøbing. Und zum Glück gibt es ein weiteres Exemplar, gut einhundert Jahre jünger, aber kein bisschen weniger eindrucksvoll.
Für uns ist diese Geschichte ein Glücks-, aber kein Einzelfall. Denn wo auch immer wir in der Welt unterwegs sind, halten wir Ausschau nach besonderen Dingen, die aufgrund ihrer Historie eine ganz eigene Aura verströmen und denen wir in Form einer außergewöhnlichen Leuchte neues Leben einzuhauchen vermögen. Und genau das können Sie auch tun: In Ihrem Fundus oder aber auf Reisen nach wunderbaren Dingen stöbern, die wir für Sie in Leuchten verwandeln. Eine persönlichere Lichtquelle gibt es nicht – und auch keine schönere Art, ein geliebtes Stück ins rechte Licht zu rücken
Wir kommen aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus, wenn uns unsere Einkaufsleiterin für Accessoires und Interieur Danica Beier ihre neuesten Kreationen vorstellt. Fast alle individuell gefertigten Leuchten, die Sie in unserer Ausstellung finden, entspringen ihrem hellen Köpfchen. Mit viel Gespür für Proportionen, Harmonie und Eleganz findet sie für jedes Unikat oder besondere Stück den in Form, Farbe und Größe perfekt passenden Schirm und ersinnt so immer wieder leuchtende Vorbilder, die dann vom Leuchtenbauer unseres Vertrauens exklusiv und einmalig für uns umgesetzt werden.